Viele agile Konzepte und Prinzipien beruhen auf Iteration, Innovation und Anpassungsfähigkeit. Doch selbst die kreativsten Teams können werden schließlich müde, wenn sie tagtäglich die gleichen Dinge tun.
Das übergeordnete Ziel des agilen Ansatzes ist es, in kurzer Zeit ein funktionierendes Produkt herzustellen. Traditionell sieht der Kunde das Produkt erst, wenn es fertig ist. Beim agilen Ansatzes ist der Kunde in jeden Schritt des Prozesses eingebunden und wird sogar ermutigt, Feedback zu geben. Abhängig vom Feedback des Kunden werden während der Entwicklungszeit Änderungen vorgenommen. Auf diese Weise bekommt der Kunde genau das, was er will. Entgegen der landläufigen Meinung geht es bei Agilität nicht nur um Flexibilität und schnelle Durchlaufzeiten. Es geht auch um besseres Risikomanagement, zeitnahes Feedback, zielgerichtete Ergebnisse, erhöhte Kundenzufriedenheit und schnelle Problemlösung.
Unterstützt Agilität kreative Projekte?
Während das Konzept von Agilität als Softwareentwicklungstechnik begann, hat sich das Konzept inzwischen auf andere Bereiche der Geschäfts- und Produktentwicklung ausgeweitet. Unternehmen setzen agile Methoden auch erfolgreich in Marketing, Produktentwicklung und sogar in kreativen Projekten ein.
Die meisten Studien und Experten sagen, dass strenge Aufgaben und strukturiertes Arbeiten kreative Projekte behindern können. Künstler, Schriftsteller und Kreative stellen oft fest, dass eine strenge Planung von kleinen Aufgaben und organisierten Charts ihre Arbeit erschweren und ihr Talent unterdrücken kann. Kreative Menschen leben jedoch genau so von Feedback und sind performanter, wenn sie schnellere Durchlaufzeiten und mehr Unterstützung von Stakeholdern und anderen wichtigen Personen im Projekt haben
Kreativität und Design in Scrum
In Scrum gibt es keine explizite Designphase. Es gibt auch keine Events, die auf Kreativität und Design ausgerichtet sind. Scrum konzentriert sich auf die Produktentwicklung und wenig auf das Design. Es muss also Platz neben dem Rahmenwerk geschaffen werden um Themen kreativ zu beleuchten und neue Ideen zu schaffen. Es existieren zahlreiche Innovationsmethoden und viele Merkmale der Agile- und Lean-Bewegung aufweisen. Doch nicht nur in Startups finden diese Innovationsmethoden Anwendung, sie sind mittlerweile auch immer öfter in großen Unternehmen zu finden. Deshalb vergleichen wir die bereits beschriebenen Methoden Lean Start Up [link], (Google) Design Sprint [link] und Design Thinking [link] und finden heraus, welche Methode in welcher Situation am Besten geeignet ist.
Design Thinking
Diese Methode begleitet meist den Anfang einer Produktentwicklung. Eine Idee für ein mögliches Produkt ist nur grob oder gar nicht vorhanden. Die Methode beschreibt einen weit gefassten generischen Prozess der Kreativität. Er ist dazu bestimmt eine Vielzahl an Ideen und potenzielle Lösungen generiert. Viele von ihnen werden wieder verworfen. Vielversprechende Ideen werden herausgefiltert, prototypisiert und getestet. Design Thinking konzentriert sich hauptsächlich auf qualitative statt auf quantitative Erkenntnisse. Die Methode folgt dem Prinzip des Wechsels zwischen divergierendem und konvergierendem Denken. Beim divergierenden Denken ergründet man sogenannte Insights von den Nutzern. Dann kann das Team im konvergierenden Denken Erkenntnisse bündeln und die wichtigsten Pain-Points und Kundenwünsche feststellen.
Design Sprint
Die Methode des Design Sprints ist deutlich konkreter. Hierbei entwickelt das Team eine bereits vorhandene Produktidee zu einem konkreten Produkt. Die Stärken des Design Sprints liegen in dem kurzen Zeitrahmen, in dem Ideen und Prototypen zu entwickelt nd getestet werden. Die Methode bietet die, sehr schnell zu erkennen, ob man auf dem richtigen Weg ist oder nicht.
Lean Startup
Die Lean Startup Methode ermöglicht es, in kurzer Zeit einen Prototypen zu bauen (Build), diesen zu testen (Measure) und draus zu lernen (Learn). Der Unterschied zu Design Thinking besteht darin, dass das Team bereits ein gutes Verständnis für den Problembereich hat. Es gibt schon Lösungen, auf denen das Team ein Geschäftsmodell aufbaut. Die Lean Startup Methode hilft herauszufinden, wie Prototypen oder Produkte am Markt platziert werden können. Es geht also auch darum, das beste Geschäftsmodell für das entstandene Produkt zu entwickeln und herauszufinden was der Kunde wirklich will.
Wie passt Scrum dazu?
Die Methodik um Scrum hat keinen eigenen Kreativitätsprozess. Sie ist auf die Lieferung von Software spezialisiert. Das Produkt ist in den meisten Fällen bekannt, wenn auch die Anforderungen noch nicht alle konkret ausformuliert sein müssen. Auch Scrum möchte jedoch den Kunden in den Entwicklungsprozess einbinden und Feedback von ihm bekommen. So wird immer wieder getestet, was funktioniert und was beim Kunden ankommt, woraufhin die Produktion weiter nachreguliert wird. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Befähigung des Teams, optimal miteinander arbeiten zu können und schnell und kundenorientiert zu guten Ergebnissen zu kommen. Heute kann man Scrum in vielen Projekten einsetzen, nicht nur in der Softwareentwicklung.
Allen gemein ist der Begriff „Get out oft the building“, also die Motivation ein Produkt in kurzer Zeit in Kontakt mit einem Kunden zu bringen und schließlich am Markt zu platzieren.
Wie sich die 5 Scrum Werte im Innovationsmanagement wiederfinden kannst du in unserem Artikel Die 5 Scrum-Werte im Ideenmanagement? nachlesen.
Lies auch unsere Artikel zu den Themen Lean Start Up [link], (Google) Design Sprint [link] und Design Thinking [link].
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